Hölderlin trifft Stefan George
Ausstellung mit Holzschnitten und Lithographien von Klaus Düthorn
Friedrich Hölderlin (1770-1843), dessen 250. Geburtstag im vergangenen Jahr gefeiert wurde, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter. Sein Leben zwischen Krankheit und Exzentrik wirft bis heute Rätsel auf. Ende des 18. Jahrhunderts widmete sich der Schriftsteller in einem groß angelegten Dramenprojekt den letzten Tagen und dem Sterben des vorsokratischen Philosophen Empedokles, der sich der Legende nach durch einen Sturz in den Ätna das Leben genommen haben soll.
Dieses nie vollendete Stück mit dem Titel „Tod des Empedokles“ bot die literarische Vorlage für den Gautinger Künstler Klaus Düthorn und seine gleichnamige Serie von streng linearen, blockhaften Holzschnitten. Diesen gegenüber stellt Düthorn einen Zyklus von zeichnerisch fein gestalteten Lithographien zu den Gedichten „Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod (…)“ des symbolistischen Lyrikers Stefan George. George, der seinerseits ein großer Verehrer von Hölderlin war, hat diesen zu Beginn des 20. Jahrhunderts als geistiges Vorbild für sich und seinen Kreis erwählt.
Mit den zwei verschiedenartigen grafischen Techniken, Holzschnitt und Lithographie, nähert sich Düthorn in seiner Ausstellung nicht nur den beiden Dichtern unterschiedlicher Epochen, sondern auch der antiken griechischen Philosophie sowie den letzten großen Themen „Leben, Sterben und Tod“ in Philosophie und Literatur.
Klaus Düthorn beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der künstlerischen Technik der Druckgrafik. Er besuchte Kurse und Akademien und trifft sich regelmäßig mit einer Gruppe Gleichgesinnter im Atelier des Münchner Künstlers Horst Thürheimer, um dort künstlerisch zu arbeiten.
Ausstellungsdauer: 05.10.-02.11.2021